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Schuld - Ein seelischer Schmerz, der krank macht!

Wir wissen zu jedem Zeitpunkt sehr genau, an wem es liegt und wer dafür verantwortlich ist, wenn wir zum Beispiel mit überflüssigen Pfunden bei uns oder unseren Kindern kämpfen. Doch keiner will die Verantwortung tragen.  Die Gesundheitsbehörden sagen, Übergewicht resultiert aus einem Ungleichgewicht im Energiehaushalt – es wird zu kalorienreich gegessen und zu wenig Sport getrieben. Die Lebensmittelkonzerne beklagen, dass sich die Menschen nicht genug bewegen, die Medien behaupten, es liegt an der falschen Ernährung, die Atkins-Anhänger verteufeln die Kohlenhydrate, die Ornish-Anhänger verdammen das Fett, die Fruchtsafthersteller machen die Limonaden verantwortlich, die Limonadenhersteller verweisen auf die vielen Kalorien in den Fruchtsäften.  Bei der Erziehung sieht die Schule die Verantwortung bei den Eltern, nach Sicht der Eltern ist die Schule in der Pflicht. Wie soll man ein Problem lösen, wenn sich niemand verantwortlich fühlt?
Wer auf diese Weise lebt, lässt einen Verantwortlichen außer Acht:  sich selbst!

Wir alle verdrängen unsere Schuld, weil sie auch immer Schmerz bedeutet, und viele tun sich einfach schwer, die Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen. Sie haben sich in frühen Jahren ein entlastendes System aus Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid zurechtgelegt, waren sie doch als Zöglinge für alles was in der Erziehung schief lief schuldig und nicht etwa die Eltern. Und so sieht sich fast jeder als Opfer und macht sich die Auseinandersetzung mit Schuldfragen vermeintlich leicht, indem er die Schuld und Fehler nichtanwesenden Dritten in die Schuhe schiebt. Die beliebtesten Sündenböcke dafür sind Eltern, Lehrer, Chefs, Gesellschaft, und wenn das nicht reicht, dann eben Schicksal, Gene und Hormone.

Das bedeutet jedoch, dass wir in Opferfalle und Fremdbeschuldigung steckenbleiben. Es scheint fast, als hätten wir unser Schuldbewusstsein verloren oder versuchten, es krampfhaft auszumerzen, wie eine schwere Krankheit. Es wird gemobbt, geprügelt, verletzt, betrogen, beleidigt, gekränkt. Aber Schuld daran haben ausnahmslos die anderen!  Doch gerade eine konsequente Schuldabweisung und die völlige Unfähigkeit zur Selbstkritik machen auf Dauer beziehungsunfähig und krank. Und Krankheiten, die auf verdrängten Emotionen aufblühen, sind vielfältig:  Wer seine Schuld bewusst dauerhaft leugnet, der muss sich über psychosomatische Schmerzen nicht wundern und wer darauf wartet, dass sich andere entschuldigen, und seinen eigenen Anteil der Schuld nicht sieht, kämpft um seinen Selbstwert - und sein Körper mit Autoimmunerkrankungen.

Jeder kennt doch selbst die Last, wenn man mit Schuldgefühlen kämpft, und über sich und sein Umfeld grübelt und unfähig ist, seinen Teil der Schuld einzugestehen. Folge dieses emotionalen Dauerstress ist Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, veränderte Blutfettwerte, was wiederum emotional stresst und pessimistisch, unzufrieden, reizbar, aggressiv macht – und der Teufelskreis schließt sich.

Selbstverständlich kennt jeder die Angst, zu Unrecht beschuldig zu werden oder selbst unter krankhaften Schuldgefühlen zu leiden. Etwa Schuldgefühle bei einer Depression, bei der das eigene Handeln in der negativsten Art interpretiert wird. Krankhafte Schuldgefühle kommen auch beim Versündigungswahn vor, bei dem der betroffene der Ansicht ist, dass seine Handlungen unverzeihlich seien und die Höllenstrafe zur Folge haben würden. Andere Schuldgefühle lösen massive Skrupel in Form von Zwangsgedanken aus. Auch bei einer Persönlichkeitsstörung können krankhafte Schuldgefühle auftreten, wenn die Schuld in einem Konflikt prinzipiell bei sich selbst und niemals beim anderen gesucht wird.

Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Und die lautet: Man hat Schuldgefühle meist nur dann, wenn man sich gegenüber seinen eigenen moralischen Vorstellungen auch schuldig gemacht hat. Man hat sich für das Schlechte entschieden, obwohl man das Gute hätte tun können. Dieses Phänomen — die rückblickende moralische Selbstbeurteilung und -verurteilung ist ein Akt des Gewissens, das jedem Menschen eigen ist.

Das „schlechte Gewissen“ ist Einsicht in die eigenen Fehler und schuldvollen Handlungen und die emotionale Begleitmusik sind die Schuldgefühle. Es ist völlig normal und alltäglich, schuldig zu werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen, deshalb ist sein Leben begleitet von unvermeidlichen Situationen, in denen er Unrecht erleidet und selbst Unrecht tut.

Die eigene Schuld für denkbar und möglich zu halten, etwas falsch gemacht zu haben, öffnet neue Handlungshorizonte und ermöglicht Heilung aus eigener Kraft.  Verdrängte Schuld engt den Menschen ein und nimmt ihm Handlungsspielraum. Tatsächlich macht ein gesundes Schuld-bewusstsein überhaupt erstbeziehungsfähig. Denn die Freiheit zur Entschuldigung ist denen leichter zugänglich, die auch an sich selbst Fehler sehen.

Es ist eine wichtige Lebensaufgabe für uns selbst, Schuldgefühle nicht vorschnell zu bagatellisieren, umzudeuten und wegzupsychologisieren, sondern sie wahr- und ernst zu nehmen. Wenn wir erst einmal verstanden haben, wie die Dinge zusammenhängen, dann können wir tun, was bisher von der Psychotherapie vernachlässigt wurde und für die Pharmaindustrie ein Alptraum ist:  Heilung aus eigener Kraft.